Das Fest des Fastenbrechens – Īd al-Fiṭr

Das Īd al-Fiṭr ist der krönende Abschluss des Monats Ramadan. 29/30 haben wir uns bemüht, in ihm mit all unseren Sinnen zu fasten. Eine gute Zeit. Eine gesegnete Zeit. Die Aufregung war groß, wann der Mond gesichtet wird. Denn dann erst ist Īd/Eid. Aber schließlich ist es doch soweit.

Für mich ist es tatsächlich ein ganz besonderes Fest – nämlich eines, das ich mir aktiv „verdient“ habe. Ich denke jede/r, die/der den Ramadan begeht, dürfte dieses intensive Gefühl teilen.

Das Highlight ist das gemeinschaftliche Festtagsgebet in der Moschee am Morgen. Die Moschee berstet vor Menschen. Aber die Stimmung ist freundlich, beseelt. Die Gesichter strahlen. Wir beten. „Oh Gott, Du Inhaber der Herrlichkeit und der Mächtigkeit. Du Inhaber der Freigebigkeit und der Allmacht. Du Inhaber des Verzeihens und des Erbarmens…“ ein Gebet, das mir in diesem Moment vollkommen aus der Seele spricht… Und so bete ich unter Gleichgesinnten und bin einfach nur glücklich. Ein erhebendes Gefühl. Ich könnte die ganze Welt umarmen… Nach dem Gebet wünschen wir uns gegenseitig, dass Gott unsere Bemühungen annimmt und beglückwünschen uns zu diesem Tag.

Beim Entrichten der fälligen Armensteuer (Fetriye) in die Spendenbox sage ich zu mir:

„Lieber Gott, danke dass ich die Erfahrung von Entbehrung und Ausdauer machen durfte und danke, dass du mir die Kraft dazu gegeben hast. Nehme mein Fasten an und sehe großzügig über meine Unzulänglichkeiten in diesem Monat hinweg. Lass das heutige Gefühl noch lange nachhallen und hilf mir an den schönen Gewohnheiten weiter fest zu halten. Und hör nicht auf allen Menschen Gutes von Dir zu geben.  Amin“

Nachdem ich auf dem Hof süßen Brei esse und Freunde und Bekannte treffe, geht es zur Arbeit. Zur Feier des Tages nehme ich Gebäck mit. Vielleicht kann ich ja auch die Anderen mit meiner Festtags-Stimmung anstecken…

– Frau Dr. Marjan Heidarinami