- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Tagung: „Neue Vielfalt leben“ – interkulturelle Öffnung von Kirche
24.06.2016 - 14:00 - 26.06.2016 - 13:00
Deutschland wird immer pluraler. Diese Entwicklung macht auch vor der Kirche nicht halt. Dienste, Werke und Gemeinden werden zunehmend internationaler. Das ist für unsere Kirche eine große Herausforderung.
Viele Migrationsgemeinden trafen sich bislang in ihren sprachlichen und konfessionellen Untergruppen zu eigenen Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen. Lange Zeit gab es zwischen ihnen und den klassisch volkskirchlich-deutschsprachigen Gemeinden vor allem Kontakte auf der Ebene von Untervermietung und gelegentlichen Begegnungen. Diese Situation ändert sich gegenwärtig grundlegend.
In manchen Gemeinden wird der Konfirmandenunterricht durch Kinder von Zuwanderern der zweiten und dritten Generation bunter; andere Gemeinden stellen fest, dass die „Mietkontakte“ mehr Potential in sich bergen als zunächst angenommen; wieder andere Gemeinden erleben, wie ihr Engagement in der Flüchtlings und Asylarbeit das Gemeindeleben verändert; und schließlich gibt es Gemeinden, die sich angesichts verändernder Bevölkerungs- und Gemeindestrukturen für eine interkulturelle Öffnung und Zusammenarbeit mit anderen christlichen Konfessionen und nicht-christlichen Religionen entscheiden.
Egal, ob Gemeinden sich bewusst für eine interkulturelle Öffnung entschieden haben oder sich nur ein wenig öffnen wollten und nun feststellen, dass die Veränderung über sie kam, – sie sind ein Abbild der Dynamik, die im Moment das ganze Land erfasst.
Es ist kein Geheimnis, dass eine Begegnung auf Augenhöhe mit – zunächst – fremden Menschen schwierig ist. Das gilt sowohl für Menschen, denen Gemeindeglieder sich zur vorübergehenden Hilfe zuwenden als auch für diejenigen, die neu zu bestehenden Gemeinden hinzukommen möchten. Zu schwer wiegt die Angst mancher PastorInnen und ihrer Sorge: „Wenn ich erst mal die Türen aufmache, verliere ich meine (Kern-)Gemeinde!“
Trotz unterschiedlicher Befürchtungen kann das Miteinander von heimischen Gemeindegliedern mit
ChristInnen aus aller Welt das Leben aller bereichern. Doch die Probleme interkultureller Missverständnisse und Ängste auf dem Weg dorthin sollten nicht unterschätzt werden. Die Tagung will sich offen mit dieser Thematik der interkulturellen Öffnung beschäftigen, entsprechende Reformprozesse wahrnehmen, sie kritisch begleiten und dazu anleiten, sie möglichst konstruktiv zu gestalten.
Es soll ein geschützter Raum geboten werden, um unterschiedliche Wege im Umgang mit interkultureller Öffnung von Kirche wahrzunehmen, ihre Problematiken zu benennen und gleichzeitig ihre Chancen herauszuarbeiten. Missverständnisse und gelingende Beispiele sollen mit Hilfe von „best practice“ Modellen und dem Ansatz interkultureller Hermeneutik produktiv verstehbar gemacht und weiterentwickelt werden. Unterschiedliche Modelle zum Umgang mit theologischen Fragen nach Konversion, Bekenntnisgrundlagen und geistlicher Ausrichtung sollen vorgestellt und diskutiert werden. Es soll eine Plattform für Begegnung und Austausch zwischen VertreterInnen verschiedener Konzepte im kirchlichen Umgang mit interkulturellen Öffnungskonzepten geboten werden.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit Dipl.-Soz.päd. Inke Johannsen (Interkulturelle Trainerin,
Moderatorin, Psychodramaleiterin, Personal- und Organisationsentwicklerin) statt.
Die Tagung richtet sich an PastorInnen, Mitglieder in Kirchengemeinderäten, GemeindepädagogInnen,
MultiplikatorInnen im ökumenischen und interkulturellen Kontext und Menschen aus Gemeinden, Diensten und Werken, die interkulturelle Veränderungsprozesse erleben und gestalten wollen.
Anmeldung bis zum 10. Juni per E-Mail: info@missionsakademie.de
Weitere Infos im Flyer.